Konrad Wachsmann

Pionier des Modulbaus

 

*16. Mai 1901 Frankfurt (Oder), † 26. November 1980 Los Angeles

 

Kurzbiographie

Pionier in der Anwendung von präfabrizierten Elementen, die sowohl mit standardisierten Elementen als auch mit eigens entwickelten Modulen experimentierte.

Mehr als fünf­zig Jahre forschte Wachs­mann auf dem Ge­biet des in­dus­tria­li­sier­ten Bau­ens. Als Tisch­ler und Zim­mer­mann an der Kunst­ge­wer­be­schule in Ber­lin und Dres­den aus­ge­bil­det (unter Tessenow und Poelzig), ar­bei­tete Wachs­mann in den Jah­ren 1926 – 29 als Ar­chi­tekt bei der da­mals größ­ten eu­ro­päi­schen Holz­h­aus­fa­brik, Chris­toph & Un­marck AG in Niesky. Be­reits 1925 ent­wi­ckelte Wachs­mann ein vor­fa­bri­zier­tes Holz­bau­sys­tem für Ein­fa­mi­li­en­häu­ser, das kon­krete An­wen­dung im Land­haus Al­bert Ein­steins, 1928 oder 1927 bei einer Ten­nis­halle in Ber­lin fand.

 

Einsteinhaus /// Bildquelle: www.wikipedia.de

Nach sei­ner Emi­gra­tion in die USA, 1941, aso­zi­ierte sich Gropius mit Wachs­mann. Zu­sam­men per­fek­tio­nier­ten sie die Vor­fer­ti­gung von Bau­ele­men­ten aus Me­tall, die Wachs­mann 1931 in Deutsch­land be­gon­nen hatte, und ent­wi­ckel­ten 1941 – 45 das erste so­ge­nannte »packaged-house-system«, eine Art Bau­kas­ten­sys­tem. Die von bei­den ge­grün­dete Ge­ne­ral Panel Cor­po­ra­tion ist ab­ge­se­hen von den Er­fin­dun­gen des Ame­ri­ka­ners Bo­gar­dus im 19. Jahr­hun­dert die wohl erste fast voll­au­to­ma­ti­sche Fa­brik zur Her­stel­lung von Bau­ele­men­ten. Wachs­manns In­ten­tion galt haupt­säch­lich dem tech­ni­schen Me­cha­nis­mus in Kom­bi­na­tion kon­stan­ter, ge­norm­ter Ele­mente, um mit einer mög­lichst ge­rin­gen Va­rie­tät der Teile eine größt­mög­li­che Va­rie­tät von Zu­sam­men­stel­lun­gen zu er­zie­len. Sein Kon­struk­ti­ons­sys­tem für Hal­len­bau­ten - das »Mo­bi­lar Struc­ture Building-System« (1946) - etwa an­zu­wen­den für Flug­zeug­hal­len oder Aus­stel­lungs­ar­chi­tek­tu­ren, war das epo­che­ma­chende Er­geb­nis sei­ner Über­le­gun­gen. In der Ent­wick­lung von Ver­bin­dungs­stü­cken sol­cher Sys­teme sah Wachs­mann eine be­son­ders wich­tige Auf­gabe, da sie weit­ge­hend die Merk­male einer Kon­struk­tion be­stim­men.

Als Pro­fes­sor des Il­li­nois In­sti­tute of Tech­no­logy in Chi­cago (1949 – 64) und Be­grün­der des Gra­duate Pro­gram in In­dus­tria­liza­t­ion an der Uni­ver­si­tät von Süd­ka­li­for­nien in Los An­ge­les (1965) wid­mete er sich bis 1973 (Eme­ri­tus) der Ef­fi­zi­enz von Kon­struk­ti­ons­sys­te­men und deren Mas­sen­pro­duk­tion.

 Quelle : www.archinform.net